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1. Berlinale für alle, die nicht hin können .... so wie ich :(
Warum Berlin? Das fragen sich Tausende von deutschen Bollywood-Fans, die nicht die einmalige und unvergleichliche Chance ergreifen können, Shahrukh, Kajol und Karan am 11. und 12. Februar 2010 bei der Promotion von "My name is Khan" live auf der Berlinale zu erleben.
Dieser Film, der ab dem 12. Februar weltweit in Kinos gezeigt wird, wird in Deutschland synchronisiert erst ab dem 10. Juni auf der Leinwand zu bewundern sein. Ein echter Kampf ums Überleben für alle, die keine illegalen Wege einschlagen wollen. Aber wofür dieser Kampf?
Als ich am Dienstag den lang ersehnten deutschen Trailer sah, war ich geschockt. Das kann doch wirklich nicht deren Ernst sein. Dass Pascal Breuer seine Stimme nicht leiht, wäre noch einigermaßen zu verkraften, aber es ist schon traurig (Ein großes Lob an ihn an dieser Stelle). Aber das schlimmste kommt ja noch. Wenn es nicht Pascal Breuer ist, stellt sich ja die Frage: "Wer ist es dann?"
Wie soll ich diese "neue" Stimme nur beschreiben? Klingt wie ein nicht sehr sprachsicherer Südländer. Ein ganz fieser Akzent, der weder indisch, noch allgemein zivilisiert klingt. Da redet ja Shahrukh selbst ein besseres Deutsch. Das einzige, was wir hoffen können ist, dass die sich im Berlinale-Stress wirklich nur den nächst besten Pizzabäcker geschnappt haben und mit der echten Synchro später rausrücken. Ein weiteres Indiz dafür sind einige Zeilen Hindi, die im Trailer herum schwirren. Es war wohl eine spontane Entscheidung und es wird noch darüber nachgedacht. Das können wir nur hoffen.
Denn wenn wir schon nicht wie die werten Berlinale-Besucher eine Vorführung auf Hindi mit Untertiteln geniessen können, dann wollen wir wenigstens ein gelungenes und gehörgerechtes Endergebnis, darauf haben wir ein Recht. Und um nicht ganz egoistisch zu werden: Die Leute, die My name is Khan als Eintrittskarte zur Bollywood-Fan-Welt planen, haben ebenfalls ein Recht darauf. Dazu gehört unter anderem meine Oma, die ich schon überreden konnte, ebenfalls mit mir ins Kino zu gehen.
Nur Leider wird "My name is Khan" das "typisch Bollywood"-Image nicht los, dank vieler Vorurteile und Irrtümer und der nicht so rechten Vermarktung. Er wird ja als reiner Bollywood-Film dargestellt: Keine richtige, offizielle Promotion. Zumindest habe ich noch keine Plakate oder den Trailer im Kino gesehen. Wie soll das also funktionieren? Und wenn er nicht läuft, liegt es wieder am Film selbst, so wie bei "Om Shanti Om".
So werden wir alle heute abend und auch morgen den ganzen Tag nur weinen und uns fragen, warum wir so hart bestraft werden und die Deutschen mit der höchsten Armutsrate immer wieder mit diesem Glück beschert werden.

Danke fürs Lesen.
Ausreichendes Kleenex und wasserfestes Make Up wünscht
Aditi